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Kultursensible Medizin

"Kultursensible Medizinische Versorgung FGM/C betroffener Frauen – Ein innovatives Konzept für die Kooperation einer gynäkologischen Praxis mit Kultur- und Sprachmittler*innen"

Das Projekt wird gefördert von

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Mission

Das Projekt Kultursensible Medizin in Kooperation mit der gynäkologischen Praxis von Dr. Eiman Tahir widmet sich der Versorgung von Patientinnen mit weiblicher Genitalbeschneidung (FGM/C).

In Deutschland sind mehr als 100.000 Frauen betroffen, und über 17.700 Mädchen sind akut gefährdet. Seit der Flüchtlingswelle 2015 kommen viele Betroffene aus Ländern wie Somalia, Eritrea und Nigeria nach Bayern.

Das Projekt zielt darauf ab, die medizinische Versorgung von FGM/C-betroffenen Frauen und Mädchen bedarfsorientiert, kultursensibel und spezialisiert zu gestalten. Besonders in Bayern gibt es wenig spezialisiertes medizinisches Fachpersonal. Dr. Eiman Tahir ist eine der wenigen Anlaufstellen für diese Frauen.

Um eine intensive medizinische Versorgung sicherzustellen, wird ein ausreichender Zeitraum für Anamnesegespräch, Untersuchung und Nachbesprechung eingeplant. Ziel des Projektes ist die enge Zusammenarbeit mit Dr. Tahir und die Integration von Kulturmittler*innen, die Patientinnen auf Arztbesuche vorbereiten, beim Ausfüllen von Formularen helfen und die Kommunikation während der Behandlung unterstützen.

Durch diese Maßnahmen soll das Projekt einen Beitrag zur Bekämpfung von FGM/C leisten, das Wohlbefinden der betroffenen Frauen und Mädchen fördern und zur Enttabuisierung der Thematik beitragen.

Vision

Die medizinische Betreuung von Frauen mit FGM/C erfordert oft die Zusammenarbeit mehrerer Fachkräfte sowie kontinuierliche kultursensible Begleitung. Langzeitfolgen wie chronische Schmerzen, Infektionen, sexuelle Dysfunktionen und psychische Traumata beeinträchtigen das Wohlbefinden der betroffenen Frauen.

 

Eine ganzheitliche Betreuung muss psychologische, soziale und medizinische Aspekte einbeziehen, um die Lebensqualität zu verbessern.

Durch kultursensible Begleitung, beispielsweise mit Kulturmittlerinnen, wird der Zugang zum Gesundheitssystem erleichtert. Diese unterstützen bei der Kommunikation, klären vor Arztbesuchen und helfen, Ängste abzubauen. Kulturmittlerinnen tragen dazu bei, das Gesundheitsverständnis zu stärken und die Zusammenarbeit mit Fachkräften wie Gynäkologen, Psychologen und Sozialarbeitern zu fördern.

Die interdisziplinäre Betreuung sorgt für eine umfassende Versorgung und ermöglicht betroffenen Frauen, ihre physischen und psychischen Beschwerden zu bewältigen und ein gesundes Leben zu führen.

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FGM/C steht für "Female Genital Mutilation/Cutting" und umfasst verschiedene Formen der weiblichen Genitalverstümmelung, bei denen Teile der Vulva entfernt und häufig eine Infibulation (Vernähen des verbleibenden Gewebes) durchgeführt wird. Die Beschneidung erfolgt mit unsauberen Alltagsgegenständen und ohne Narkose.
Es handelt sich um eine schwerwiegende Menschenrechtsverletzung ohne medizinische Indikation, die sowohl kurzfristige als auch langfristige medizinische, psychologische und soziale Folgen für die betroffenen Frauen hat. Besonders erschreckend ist, dass der Eingriff oft an Mädchen vor der Geschlechtsreife durchgeführt wird, was ein schweres Kindheitstrauma verursacht. Eine umfassende Betreuung, die alle diese Aspekte berücksichtigt, ist entscheidend.

Im Rahmen des Projekts wird ein innovatives Konzept umgesetzt, das die medizinische Versorgung der Patientinnen bedarfsorientiert, kultursensibel gestaltet. Ein wesentlicher Bestandteil dieses Konzepts ist die Zusammenarbeit mit Kulturmittlerinnen. Sie bereiten die Patientinnen auf den Arztbesuch vor, helfen beim Ausfüllen des Anamnesebogens und unterstützen die Kommunikation während der Behandlung. Ihre Rolle ist entscheidend, da sie Sprachbarrieren überwinden und eine vertrauensvolle Atmosphäre schaffen.

Die Praxis von Dr. Tahir stellt sicher, dass ausreichend Zeit für jede Patientin eingeplant wird, um ihre spezifischen medizinischen Anliegen zu besprechen, Untersuchungen durchzuführen und eine traumasensible Betreuung zu bieten.

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Kulturmittlerinnen unterstützen die Patientinnen beim Ausfüllen des Anamnesebogens und bereiten sie muttersprachlich auf den Arztbesuch vor. Sie bieten Aufklärung und Übersetzungshilfe, um die Kommunikation zwischen der Ärztin und der Patientin während der Anamnese zu erleichtern. Bei Bedarf übernehmen sie auch die Übersetzung und Aufklärung während der Untersuchung und bieten kultursensible Begleitung, insbesondere bei Langzeitfällen.

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Unsere zwei Kulturmittlerinnen spielen eine zentrale Rolle in der kultursensiblen Begleitung. Sie verstehen nicht nur die Sprache der Patientinnen und Patienten, sondern kennen auch die kulturellen Normen und Traditionen, die für die Betroffenen von Bedeutung sind. Diese Expertise ermöglicht es den Kulturmittlerinnen, als Brücke zwischen den Patientinnen und dem medizinischen Fachpersonal zu fungieren-

Die Kulturmittlerinnen sind weit mehr als bloße Übersetzerinnen. Sie bieten emotionale Unterstützung, indem sie die Patientinnen auf medizinische Untersuchungen und Behandlungen vorbereiten und ihnen helfen, Ängste oder Unsicherheiten abzubauen. Dabei achten sie darauf, dass alle Informationen in einer Weise vermittelt werden, die die kulturellen Perspektiven und Bedürfnisse der Patientinnen berücksichtigt.

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Das Projekt "Donna Mobile" bietet ein multidisziplinäres Team, das während der gesamten Laufzeit mit Beratungs- und Gesundheitsförderungsangeboten zur Verfügung steht. Bei Bedarf werden Kulturmittlerinnen zur Unterstützung hinzugezogen. Das Beratungsangebot umfasst psychologische, medizinische, sozialpädagogische und physiotherapeutische Beratung.

Ein weiteres Ziel des Projekts ist eine ganzheitliche Gesundheitsförderung, die die sozialen, psychischen und körperlichen Aspekte der betroffenen Frauen berücksichtigt. Dabei werden auch Frauengruppen angeboten, um eine umfassende Unterstützung und Weitervermittlung an passende Einrichtungen zu ermöglichen.

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Die Problematik von Frauen, die von FGM/C betroffen sind, erfordert eine umfassende Versorgung, die medizinische, psychologische, kulturelle und soziale Aspekte berücksichtigt. Ein zentraler Grund für die schlechtere gesundheitliche Lage von Migrant*innen, insbesondere FGM/C-Betroffenen, ist der eingeschränkte Zugang zum Gesundheitssystem, der häufig ein gewisses Vorwissen und Gesundheitskompetenz voraussetzt. Kultursensible Begleitung hilft dabei, den betroffenen Frauen relevante Gesundheitsinformationen zu vermitteln, z.B. zu Schwangerschafts- und Geburtsprozessen.

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Frau Dr. med. Eiman Tahir betreibt eine gynäkologische Praxis im Olympischen Dorf in München.

Connollystr. 4
80809 München

Link Praxisseite von Frau Dr. med. Tahir:

Frauenarztpraxis Dr.med. Eiman Tahir | Engagiert und mit dem Herzen dabei

 

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Unsere Kulturmittlerinnen haben auch erfolgreich an "Stark gegen FGM" der Multiplikatorinnenschulung gefördert durch das bayrische Sozialministerium teilgenommen.

Unsere Kulturmittlerin Felizitas Mudende studiert Psychologie, ist in München geboren und ihre Eltern stammen aus Tansania.

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Frau Fadumo Korn begleitet die Kulturmittlerinnen und setzt sich auch in der Öffentlichkeitsarbeit für FGM Patientinnen ein. 

Frau Dr. Tahir und das Team von Donna Mobile setzen sich mit Nachdruck dafür ein, die besonderen Bedürfnisse von Frauen, die von FGM betroffen sind, stärker in der Öffentlichkeit hervorzuheben. Sie möchten gezielt darauf aufmerksam machen, wie entscheidend es ist, diese spezifischen Anforderungen sowohl in der Beratung als auch in der medizinischen Behandlung zu erkennen und angemessen zu berücksichtigen.

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Politisches Engagement für FGM Patientinnen

Treffen mit dem Fraktionsvorsitzenden der CSU und damaligen bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek.

Oben: Treffen mit Frau Carolina Trautner, der ehemaligen bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales und Herrn Bernhard Seidenath, Vorsitzender des bayrischen Gesundheitsausschusses.

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Mehr Informationen unter:

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